Skip to content

Kommentar: Warum ich es nie lange mit Linux aushalte.

Servus Tux'ler,

seid rund zwölf Jahren beschäftige ich mich mit Linux, mal mehr mal weniger, in den letzten Jahren intensiver. Doch ich schaffte es nie, längere Zeit auf einem Linux zu bleiben. Derweil ich sogar schon etliche Male komplett migriert war. Irgendwann kam immer der Zeitpunkt wo ich einfach nicht mehr glücklich war.

Am Jahresende soll man ja immer rückblickend Fehleranalyse betrieben, so hab ich mir jetzt mal die vier größten Gründe aufgeschrieben, warum ich es nie lange auf Linux ausgehalten habe.

Linux ist eine riesige Spielwiese, wo das Konzentrieren schwer fällt.

Die Offenheit von Linux, ein Fluch und ein Segen zu gleich. Viele von euch dürften das kennen: Man will eigentlich nur etwas kleines machen wie zum Beispiel alle .flac Dateien nach .ogg zu konvertieren und natürlich auch schön beschriften. Dies ist mit wenigen Zeilen Bashcode getan. Aber dann. Man entdeckt neue Konsolentools, man entdeckt 'sed' oder man bekommt hirnrissige Ideen wie "erst prüfe ich ob der Festplattenblock wo das .ogg-File hinkommt kein "bad block" ist. - eine Spielwiese für Geeks.

Nur kann dies leider auch sehr sehr schnell nach hinten los gehen. So sollte man bei 'badblocks -ws $3' nie auf ein lebendes System loslassen. Es ist dann einfach weg [scnr].

Sachen wie BtrFS, Bash-Bombs, SSD 'trim' auf HDDs erwähne ich hier lieber erst garnicht.

Glaubenskriege machen es einem schwer sich für eine Sache in der großen Linux Welt zu entscheiden.

Eines der größten Probleme für mich war und ist die Vielfalt. Die "Starbuck Parodie" von Bodo Wartke dürfte allseits bekannt sein. Wer hier rüber lacht und es als übertrieben abtut, hat noch nie eine Linuxdistribution seiner Träume gesucht.

Star-Linux: "Willkommen zu Star-Linux, wir geben Gates keine Chance!" ich: "ja hallo, ich hätte gern mein Lieblings-Linux" Star-Linux: "Welches Packagesystem darf es denn sein? deb, rpm, tar, only src?" ich: "äh, rpm? i will doch keine Waschmaschine, i nimm a .deb?!" Star-Linux: "Welche Desktopoberfläche darf es denn sein? KDE, Gnome, Awesome, Fluxbox, LXDE, Luft hol*, Unity, [...]" ich: "hm, was ist den gut?" Schlange hinter mir: "KDE", "nein Gnome du Spielkind", "ihr seid doch alle ...! only Awesome is awesome!", "ihr Kiddys, Terminal langt völlig!" ich: "ok ok, KDE, wirkt aufgeräumt." Star-Linux: "Welche Distribution hättens den gern?" Derivat oder classic ich: "hmpf", gibt es grad so a trendiges Linux? Star-Linux: "Da wäre Ubuntu (Einsteiger), Arch Linux (Geeks und Könner), Gentoo(Anarchisten) und {open}SuSse... [...] ich: "ein Ubuntu bitte." Schlange hinter mir: "Altha, so ein Noob", "Genau die richtige Wahl!, Super Sach!", "Nimm Mint!", "das kannste doch ned zocken!" Star-Linux: "Wir hätten es als Desktop, Netbook, Server, Cloud oder für die ganz trendigen als Alpha da" ich: "*verzweifel Desktop ??! Star-Linux: "aktuell oder LTS in 32bit oder 64bit?" ich: "hm, wenn ich mir was gönne, dann soll das schon was Aktuelles sein! Gib mir die Perfect 10! Star-Linux: "Vielen Dank für Ihren Download, das macht dann bitte 700MB Traffic und 0,00€."

So könnte ein Dialog meines Erachtens aussehen, wenn man sich seine Distribution in einem Star-Linux shoppen müsste. Ich muss allerdings dazu sagen, ich kann mich in der Früh nicht einmal zwischen meiner Zahnpasta mit "Minz" oder "Artic Cool" Feature entscheiden.

Ich mag kein Streit und stehe auf Einheit im Auge und im Geiste.

Mein äußerstes Ziel bei einem Betriebssystem ist es, eine Einheit zu schaffen, zwischen System, Third-Party-Apps und mir -dem User- zu schaffen. So lange man auf auf KDE- oder Gnome-internen Apps zurückgreift ist die Integration in die verschiedenen Navigation-Bars und Menüs echt super und schaut größten Teils auch einheitlich aus. Greift man aber zum Beispiel auf den Dropbox-Client zurück, so merkt man, wie hässlich so eine Leiste werden kann.

Nehmen wir zum Beispiel Ubuntu, dies ist wohl das durchgestylteste Linux was zur Zeit im Umlauf ist. Mit seinem (krmpf hässlichen) schwarzen Theme wirkt alles Tod in Tod Ton in Ton. Bis auf das DropBox Icon was sich mit den typischen Blau-Farben komplett vom Theme absetzt. Schon ist es nicht mehr eine UI-Einheit.

Dies ist zum Beispiel unter MacOSX augenfreundlicher gelöst, hier passt es sich mit einem grauen Logo perfekt in das Global-Menu ein.

Ich weiß, Ubuntu kann nichts dafür. Oder vielleicht doch? Macht es Anwendungsentwicklern nicht große Kopfschmerzen, wenn sie nicht wissen, welches App-Icon sie mitliefern sollen? Da man eben Themes bis auf das äußerte verändern kann?

Deswegen nutze ich KDE, wobei ich aber sagen muss, es wird das halbe GNOME mit installiert, wenn ich den nativen Dropbox Client nutzen möchte. Auch nicht ganz ideal.

Aber viel wichtiger als das pure Aussehen ist für mich der Umgang in der Community und das Umfeld allgemein.

Wie schon in meinem Star-Linux Gespräch angedeutet, kann man es eigentlich nie allen recht machen. Man wird angefeindet wegen seinem Window Manager, seiner Distribution, seiner Hardware. Klar, es sind nur wenige welche dies machen, aber diese tönen besonders laut. Ein gutes Beispiel war hier das Ubuntu -> Mint Verhältnis vom Anfang diesen Jahres. Aber auch openSuse User haben es oft nicht einfach, unverständlich wenn man mal den Geschäftsmarkt anssieht.

Derweil vertreten doch alle den gleichen Standpunkt der freien Software und der GNU? Müssten wir nicht alle Brüder und Schwestern im Geiste sein?

Wir regen uns auf wenn einer ausländerfeindlich ist, flamen aber gegen einen Awesome-Nutzer. Geht hier nicht irgendwas gewaltig schief?!

Hier muss ich das RadioTux-Team echt loben. Hier kommen die unterschiedlichsten Nutzertypen zusammen, helfen sich gegenseitig um eine Sache -dieses Radio- weiter zubringen. Wie man sieht mit Erfolg!

Genau dies stell ich mir unter dem "open" Gedanken vor. Offen für alles, offen für jeden.

Man soll einfach das nutzen, was einem am Schnellsten weiter bringt.

Wenn ich etwas anfange, will ich die pure Arbeit so schnell wie möglich hinter mich bringen. Hierbei sind manche Programme besser geeignet als andere - versteht sich von selbst. So nutze ich zum Schneiden der Podcasts die Applikation "GarageBand" und nicht wie unter Linuxern weitverbreitet das "Audacity"-Tool. Zum Taggen der Audiofiles -das zwar mies portieren aber schnelle- "easyTag", zum Hochladen auf den FTP das OpenSource-Programm "Cyberduck". Für das Konvertieren in die verschiedenen Formate kommen Konsolenapps zum Einsatz.

Hierbei mische ich proprietäre Software mit freier Software. So wie es mir gefällt.

Leider muss ich zugegeben, Linux bietet mir am wenigstens Möglichkeiten die Software zu nutzen, mit der ich am Schnellsten bin. Ich nutze Microsoft Office, Adobe Photoshop, Apple Garageband, viele freie Software wie Eclipse, Mumble, usw. Hier war für mich ein MacOSX einfach die beste Wahl. Hier hab ich volle Unix-Funktionalität, gute Emulatoren wenn ich Microsoft-Programme nutze aber auch sehr gute -von Haus aus mitgelieferte- Software wie eben Garageband oder iPhoto. Dank den mac-ports Project steht auch das komplette Linux-App-Universum für mich bereit.

Auch die Communities finde ich sehr angenehm. Anfangs bin ich mit wirklich sehr nervenden Frage, welche sich auf Google auch selber beantworten liesen, zum Beispiel in die apfeltalk-Community gekommen. Ich wurde nicht wie bei Debian oder Suse Foren mit Tech-Wissen zu geknallt oder als "dummer Anfänger"-abgestoßen, sondern mir wurde nett geholfen.

Ein anderer Vorteil ist, es geht. Es geht einfach alles! Man hat keine Probleme das irgendetwas Probleme macht. Früher sah ich es als Herausforderung an, meinen X-Server auf System yz zum Laufen zu bekommen. Heute brauch ich die Kiste um damit für die Uni arbeiten zu können. Da soll es einfach nur funktionieren. Klar erkauft man sich dies durch andere Einschränkungen.

Dies ist alles meine persönliche Sicht! Ich finde es toll, wenn Leute 100% nur Linux nutzen und dadurch Microsoft oder auch Apple auf die Senken beißen. Ich nutze ausschließlich Linux in der Arbeit, privat nahe zu nicht. Soll doch jeder darüber denken was er meint denken zu müssen.

Dieser Kommentar wurde von Tobias verfasst und spiegelt nicht die gängige Meinung des RadioTux-Teams wieder. Star-Linux Bild von lalitpatanpur.deviantart.com

RadioTux Magazin Weihnachten 2010

Für das aller letzte Mal in diesem Jahr meldet sich das RadioTux Magazin zurück.

Diesmal lohnt sich das zu hören dreifach! Wir haben spannende Interviews, interessante Rückblicke und sagenhafte Gewinne für euch! Ok, eine Filmvorstellung darf natürlich auch nicht fehlen.

Viel Spaß!

Zeitplan

Thema Startzeit
Weihnachtsgruß von Henrik (Fedora) 00:00:00
Einleitung 00:00:38
Interviews vom 2. OOOKWV 00:01:52
Weihnachtsgruß von Christian (PP-Podcast) 00:28:50
Canonical und die Community 00:29:58
Musik "Bit Shifter" 00:36:33
Blender Film "Sintel" 00:38:35
Weihnachtsgrüße von Uli (RadioTux) 00:48:27
RadioTux Jahres Rückblick 00:49:58
Weihnachtsgrüße von Roman (UWN) 01:12:50
Abschluss + Gewinnspiel 01:14:07
Weihnachtsgrüße von Dirk (Ubuntu) 01:14:40

Shownotes

OOOKWV

Canonical / Ubuntu

Sintel

Rückblick

Musik

Heute gibt es 8bit Weihnachten. Das Lied Bit Shifter - Let It Snow aus der Sendung findet ihr unter archive.org

Aufzeichnung

2010-12-22.RadioTux.Magazin.Dezember2010.mp3 2010-12-22.RadioTux.Magazin.Dezember2010.ogg

RadioTux Gewinnspiel 2010

Ho Ho Ho draus vom Internet komm ich her!

Es weihnachtet sehr,

das merkt man auch am Straßenverkehr,

doch es gibt Frohe Kunde,

RadioTux hat Geschenke im Bunde!

Geschenke!

Wir möchten uns euch bei für ein erfolgreiches Jahr 2010 bedanken. Deswegen haben wir dank unseren Sponsoren ein großes Geschenkpaket geschnürt. Wir haben IT-Fachbücher, Warengutscheine für wahre Geeks und eine hochwertige Linuxtastatur für euch.

Teilnahme

Nehmt einfach an unserer Hörerumfrage teil. Wenn ihr am Schluss noch eure E-Mail-Adresse hinterlasst, seit ihr automatisch bei der Verlosung der Preise dabei.

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück!

Bücher

Das Perfekte für kalte Winterabende vor der Konsole ist ein schönes Buch rund um Linux, Open Source oder was sonst so in der Welt des Wordwidewebs passiert.

Wer schon immer einmal seine Linux Kentnisse auffrischen will, dem sei das "Das umfassende [Linux] Handbuch" von Johannes Ploetner, Steffen Wendzel an das Herz gelegt. Dank Galileo Computing haben wir drei Exemplare für euch!

Wenn euch die Zeit bis zur Verlosung zu lange ist, Könnt ihr euch schon einmal in der openBook-Variante einlesen.

Du bist schon ein Linux-Pro und möchtest trotzdem Neues lernen? Kein Problem! Open Source Press bietet dir die Möglichkeit fünf mal je ein Buch aus ihrem Sortiment auszusuchen.

Gadgets für Geeks

Wem unsere Weihnachtsgeschenktipps aus unserer RadioTux Talk Folge #117 gefallt hat, dem ist getDigital natürlich kein Unbekannter.

Ihr sucht nerdige Shirts, einen ferngesteuerten USB-Raketenwerfer oder ein passendes Geschenk für einen anderen Anlass? Dann seit ihr im Onlineshop von getDigital.de genau richtig! Wir verlosen unter allen Teilnehmern zwei Gutscheine im Wert von je  30€.

Tux Tastatur

Wenn ihr euch auch immer über das Windows-Logo auf eurer Tastatur geärgert habt, kennt tuxhardware.de die Lösung! Eine hackerfeste Linux Tastatur!

Ihr könnt was gewinnen und uns helfen, unser Programm weiter zu optimieren, wenn das nicht einmal eine gute Tat zum besinnlichen Fest ist.

Bitte beachtet: der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinnausschüttung findet per Los statt. Ende der Verlosung ist der 31.12.2010. Mitarbeiter von RadioTux und den beteiligten Unternehmen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

RadioTux Talk #118 Backdoor to the future

HoHoHo, willkommen zur letzten RadioTux Sendung dieses Jahr.

Heute mal wieder in großer Runde. Diesmal sind Ingo(@radiotux), Frank(@fkarlitschek), Sven(@pfleidi) und Felix(@makefoo) mit dabei!

Diesmal geht es um Politik (JMStV, RStV) Google, Googles Chrome und Stallmans Haltung, Cloud Computing und noch vieles, vieles mehr.

Shownotes

Picks

Aufzeichnung

2010-12-15.RadioTux.Talk.118.mp3 2010-12-15.RadioTux.Talk.118.ogg

P3Cast #8: Humble Indie Bundle

Kaum zu glauben aber wahr! Der P3Cast bietet euch heute die erste Monothematische Sendung zum Thema Spielen unter Linux an! Dieses Mal geht es um die Überraschung schlechthin! Die Rede ist von der zweiten Auflage des "Humble Indie Bundle" welche viele Linux Neuerscheinungen enthält. Unter anderem stelle ich euch die Spiele Braid, Osmos, Machinarium, Cortex Command und Revenge of the Titans vor. Zwei der Spiele feiern ihre Premiere unter Linux, weswegen rein hören sich diesmal doppelt lohnt! P3Cast_Folge8.mp3 P3Cast_Folge8.ogg

Sendung über die GraphDB

NoSQL ist Hype und eine Variante davon sind Graph-Datenbanken. Ingo Ebel spricht mit Alex Oelling über Graphen, die Open Source GraphDB von Sones und versucht Vor- und Nachteile der verschiedenen NoSQL Ansätze zusammen zu tragen. Gespickt ist das Gespräch mit vielen interessanten Storys rund ums Silicon Valley.

2010-12-12.RadioTux.GraphDB.mp3 2010-12-12.RadioTux.GraphDB.ogg

Eure Lieblingssendung 2010?

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Wir sind gerade dabei die letzte Magazin-Sendung vorzubereiten und einen Jahresrückblick zu produzieren. Und da kommt ihr Hörer und Leser dieses Blogs ins Spiel. Was hat euch bei RadioTux in diesem Jahr besonders gefallen? Was nicht? Was können wir besser machen? Was war eure Lieblingssendung / eurer Lieblingsinterview in diesem Jahr?

Schreibt uns einfach ein paar Kommentare hier in den Blog. Oder gerne auch gesprochen als Audio-File an redaktion@radiotux.de.

tweetbackcheck